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Snake: Undreams (Review)
Artist: | Snake |
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Album: | Undreams |
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Medium: | Download | |
Stil: | Electro- und Post-Punk |
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Label: | Sounds Of Subterrania | |
Spieldauer: | 46:52 | |
Erschienen: | 12.05.2022 | |
Website: | [Link] |
Kann in nagendem Kummer Schönheit liegen?
Jeder normale Mensch würde das klar mit „Nein!“ beantworten. Im Falle von SNAKE ist jedoch das genau eine der ersten und zentralen Fragen, die im Zuge der Musik aufkommt.
Musikalisch reizvoll sind diese Damen aber, u.a. weil sie ein bisschen wie die überdrehten Cousinen von Teenie-Pop/Rock-Plakatgesichtern wie AVRIL LAVIGNE wirken, dabei aber kaum den Fehler begehen, auf Teufel komm raus Punk sein zu wollen. Sie biedern sich aber auch nicht an den 08/15-Pop-Mainstream an.
Vielmehr wirkt die durchgängige Melancholie von „Undreams“ in manchen Momenten tatsächlich leicht depressiv („Smile“), begeht aber nicht den Fehler, weinerlich zu werden.
Nummern wie der Titeltrack oder auch „Silence Violence“ wirken stellenweise wie abgedrehte, gerne auch verspuhlt-psychedelische Tanznummern. Getanzt wird hier aber in ausgelatschten Boots anstatt in Hochglanz-Stiefeletten und die Tanzfläche ist der verdreckte Asphalt irgendeines Großstadt-Hinterhofs, denn für die Disco fehlt definitiv das Geld.
Das macht aber nix, ganz im Gegenteil: SNAKE entwickeln auf „Undreams“ einen ganz eigenen Charakter, der irgendwo zwischen Rotzgöre, mental angeknackster Rebellin und auf Harmonie bedachter Optimistin angesiedelt ist. Diese drei großen Charakterzüge sind in allen Songs im ständigen Kampf miteinander. Vielleicht würden sie sich gerne vertragen, aber es klappt einfach nicht.
Ob die im Promoschreiben versprochene „rohe Proberaumatmosphäre“ jetzt wirklich das ist, was es hier zu hören gibt, bleibt eher zweifelhaft, im Grunde genommen aber ist es egal. Denn so wirklich „clean“ klingen SNAKE sowieso nicht.
FAZIT: „Undreams“ ist ein durchaus wolkenverhangenes Tondokument existenzieller Sorgen und Ängste dieser drei Damen. Damit haben SNAKE in erster Linie eine Zustandsbeschreibung bzw. ein Therapie-Album erschaffen. Dass das außerhalb des persönlichen Kontexts der Musikerinnen nicht einfach zu erschließen ist, sollte klar sein. Nichtsdestotrotz: Die musikalische Mischung funktioniert und transportiert viel mehr Positivität als es anfangs scheint.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Undreams
- Shame And Blame
- Bruise And Go
- Silence Violence
- Falling
- Hibernate
- The Defrost
- Make A Scene _ Alternative
- Lost Girl
- Smile
- Gesang - Mia Johansson
- Gitarre - Mia Johansson
- Keys - Madeleine Frankki
- Schlagzeug - Tess De la Cour
- Sonstige - Madeleine Frankki (Theremin)
- Undreams (2022) - 11/15 Punkten
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